EU-Schulobstprogramm kann jetzt starten

Veröffentlicht am 03.03.2010 in Europa

SPD fordert Versorgung der Schulen mit Produkte aus der Region

Der SPD-Landesvorsitzende Florian Pronold und der EU-Parlamentarier Ismail Ertug sowie die niederbayerischen Abgeordneten Reinhold Perlak und Bernhard Roos zeigten sich zufrieden, dass die Mehrheitspartei im Haushaltsausschuss des Bayerischen Landtags einem SPD-Antrag zugestimmt habe, dass auf die Schulen in Bayern beim EU-Schulobstprogramm keinerlei Kosten entfallen. Die
vier Parlamentarier erklärten bei ihrem Treffen in München: „Nachdem sich der Freistaat Bayern eigentlich schon letztes Jahr bereit erklärt hatte die Co- Finanzierung der EU- Mittel sicher zu stellen, warteten die Schülerinnen und Schüler auf die Äpfel und Birnen in ihrer Schule – das soll sich jetzt schnell ändern.“

Der Bundesrat hatte bereits im September 2009 beschlossen, dass künftig auch Schulkinder in Deutschland in den Genuss von kostenlosem Obst und Gemüse kommen sollen. Seitdem versuchte die Staatsregierung die Kosten aufzuteilen. Für die SPD ist es nur gerecht, dass der Staat die 36 Euro pro Kind, die es kostet um ein Jahr kostenlos Obst zur Verfügung zu stellen, zu tragen hat.

Der bayerische Landesvorsitzende der SPD, Florian Pronold MdB, bezeichnete das Programm als notwendigen und sinnvollen Beitrag zur gesunden Ernährung der Schülerinnen und Schüler. „Die Idee der Staatsregierung, nach dem der Mehrwertsteueranteil von den Schulen bei den Eltern einkassiert werden oder durch Sponsoren getragen werden sollte, war eine Schnapsidee. Dieses Vorgehen hätte dafür gesorgt, dass in den Schulen für die Einholung von Kleinstbeträgen eine überbordende Bürokratie entstanden wäre und das sinnvolle Projekt gescheitert wäre“, kritisierte Pronold die Pläne der
Staatsregierung. „Gut, dass das nun vom Tisch ist. Bayernweit hätten 140 000 Euro von den Eltern unserer Schülerinnen und Schüler gesammelt werden müssen.“

Reinhold Perlak: „Die Vernunft hat nun gesiegt. Die Staatsregierung hätte mit der Forderung, dass die Schulen die Mehrwertsteuer in Höhe von sieben Prozent selbst aufbringen müssen, die Umsetzung des Programms, gefährdet.“ Der Betreuungsabgeordnete für den Stimmkreis Deggendorf erinnert an die guten Erfahrungen der Schule in Bernried: „Dank eigenem Schulobstprogramm bekommen die Kinder an der Grundschule Bernried schon seit einem Jahr täglich kostenloses Schulobst vorwiegend aus der Region. Aus einem zunächst einwöchigen Versuch wurde ein ganzjähriger Glücksfall. Lehrerschaft und aber auch der Elternbeirat sorgten dafür, dass diese Versorgung mit Obst und Gemüse übers Jahr fortgeführt wurde."

„Angesichts der Folgen von schlechter Ernährung und Übergewicht ist es dringend notwendig, dieses Programm im Rahmen einer präventiven
Gesundheitspolitik schnellstmöglich umzusetzen“, so der Passauer Abgeordnete Bernhard Roos. „Wenn man weiß, dass etwa ein Drittel der Schulkinder in Deutschland ohne Frühstück zur Schule gehen, kann man dieses Programm nur unterstützen. Wichtig ist aber, dass das Programm mit pädagogischen Begleitmaßnahmen zur gesunden Ernährung kombiniert wird, die möglichst reibungslos in den Schulalltag integriert werden können. Nur so kann es seine volle Wirkung entfalten.“

„Die EU finanziert die Bereitstellung von Obst und Gemüse für die Schulen zur Hälfte mit aber auch der Freistaat muss das Programm mit zwei Millionen Euro unterstützen“, so Ismail Ertug, SPD-Europaabgeordneter für Niederbayern und die Oberpfalz. „Neben den Kinder profitieren auch die Landwirte“, freut sich Ertug, der auch Mitglied im Agrarausschuss des Europaparlaments ist.
„Deshalb appelliere ich an die Staatsregierung, die Schulen hauptsächlich mit Produkten aus den jeweiligen Regionen beziehungsweise Landkreisen zu bedienen“.

Mit dem Schulobst-Programm will die Europäische Union dem Mangel an gesunder Ernährung entgegentreten und bei Kindern eine nachhaltige Änderung des Essensverhaltens bewirken. Zwischen 200 und 230 Gramm Obst täglich empfiehlt zum Beispiel das Forschungsinstitut für Kinderernährung in Dortmund. Die Realität der Ernährung sieht aber anders aus – gerade bei Kindern aus sozial schwachen Familien. Laut EU soll heute bereits eines von vier Kindern in Europa entweder übergewichtig oder dickleibig sein. Eine alarmierende Zahl mit steigender Tendenz.

Foto v. l. n. r.: MdL Bernhard Roos, MdB Florian Pronold; MdEP Ismail Ertug, MdL Reinhold Perlak

 

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